Sonntag, 25. März 2012

Hagebutte bzw. Hundsrose



Unter den Wildpflanzen gilt sie als Königin der Beeren, wobei die Hagebutte – auch Hundsrose genannt – botanisch gesehen zu den Sammelnussfrüchten gehört. Der Name der Hundsrose leitet sich aus ihrer früheren Verwendung ab. Bissverletzungen durch tollwütige Hunde wurden mit dem Wurzelsaft der Rosa canina behandelt. Sie wird auch Hagrose, Hiefenstrauch oder wilde Heiderose genant. Sie wächst gern an Waldrändern, in Gebüschen und bildet zusammen mit Holunder, Schlehe und Weissdorn dichte Hecken. 

Die Bezeichnung für die Hagebutte hat ihren Ursprung in dem mittelhochdeutschen Wort „Hagen" das bedeutet Dornstrauch. Je nach Landstrich nennt man die Früchte auch Butzen, Hainbutte oder Heinzerlein. Wilde Rosen gibt es schon viel länger, als uns Menschen. Im Pariser Rosenmuseum bezeugen Funde von versteinerten Pflanzenteilen, dass Rosen schon vor 25 bis 30 Millionen Jahren existierten. Ein noch lebendes imposantes Exemplar der Rosa canina wächst an der Aussenwand der Grabkapelle des Hildesheimer Doms. Er ist 13 m hoch und wird bereits in einer Urkunde aus dem 11. Jahrhundert erwähnt.

Die Hagebutte ist schön anzusehen, hat ein einzigartiges Aroma und ist ausserdem mit wertvollen Ingredienzien üppig gefüllt. Dieses kleine Kraftpaket enthält Vitamine, Mineralien, ätherische Öle, Eisen, Karotin, Pektin und Apfel-, Gerb- und Gallensäuren.

Mit Hagebuttentee können wir aktive Vorbeugung gegen Erkältungen betreiben, denn die Früchte haben den höchsten Vitamin-C-Gehalt ( bis zu 1.500 mg in 100 g frischer Frucht) unserer einheimischen Pflanzen. Weiterhin gibt es eine nachgewiesene Wirkung auf die Nebennierenrinde und damit auf die Hormonproduktion und die Fruchtsäuren und Pektine wirken leicht abführend.

Sie enthält Vitamin A, das unsere Sehfähigkeit, Haar-, Haut-, Knochenwachstum und Zähne positiv beeinflusst. Ebenfalls Vitamin B1, das besonders unseren Nerven zugute kommt. Weiterhin Vitamin E, das als Antioxidans den Organismus vor freien Radikalen schützt. Ihr hoher Mineralstoffgehalt setzt sich zusammen aus 50 % Kalium und 50 % Eisen, Magnesium, Natrium und Schwefel, die überwiegend in Form von Salzen mit basischem Charakter vorkommen.

Sammeln Sie doch mal auf Ihrem nächsten Spaziergang ein paar Hagebutten, die äussere Fruchtschale können Sie trocknen oder für Hagebuttenmark nutzen. Die Kerne selbst brauchen Sie nicht wegzuwerfen, es ist viel Vanillin enthalten. Daraus können Sie einen leckeren Tee herstellen, der auch gegen Gicht und bei Nierensteinen angewendet werden kann. Dazu setzen Sie am Abend die Kerne in kaltem Wasser an, lassen sie über Nacht stehen und kochen am nächsten Morgen den Tee, vergessen Sie aber nicht, vorher die Haare abzuwaschen, sie dienten den Kindern früher als Juckpulver.

Hagebuttenlikör
Hagebutten sammeln, die dürfen schon etwas weicher sein, je reifer sie sind, desto weicher werden sie und ausserdem werden sie weich, wenn sie Frost bekommen haben, sie sind dann allerdings nicht mehr so leicht zu ernten, mit einer Nagelschere geht es aber ganz gut und es lohnt sich, da dieser Likör sehr lecker ist.

Butten in ein Glas füllen, ungefähr 1/3 des Gesamtvolumens, kann auch mehr sein und dann mit gutem Alkohol z.B. Bio-Korn auffüllen. An einem warmen Ort, z.B. in der Küche auf dem Schrank, ziehen lassen, immer wieder das Glas schütteln, am Besten 1 Jahr lang, dann den Ansatz abseihen und eventuell etwas Rohrohrzucker dazufügen, muss aber nicht sein, da dieser Likör jetzt noch mal reifen darf und je länger er reift, umso süßer wird er und natürlich auch leckerer.

Eine weitere Variante ist, eine Prise Bourbounvanillie hinzuzufügen. Die Kerne der Hagebutte haben ein ganz sanftes Vanillie-Aroma und ein wenig kann man das noch heben - wie gesagt, je länger er reift, desto köstlicher wird sein Geschmack und auch die Konsistenz verändert sich in Richtung Sherry, etwas ölig.

Hagebuttenmark
Hagebutten sammeln, wie bei Hagebuttenlikör, in einem Topf knapp mit Wasser bedeckt köcheln lassen, je reifer sie sind, desto kürzer ist die Garzeit, dann das Ganze mit einem Pürierstab pürieren und durch ein Sieb rühren, in dem die Kerne und Blüten übrigbleiben. Dieses Mark mit Rohrohrzucker und Agar-Agar zu einem Gelee kochen und heiß in Twist-off Gläser füllen, schmeckt herrlich aufs Butterbrot, heiß über Vanillie-Eis und als raffinierte Zugabe für eine fruchtige Tomatensauce, die auch Kindern schmeckt.

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