Dienstag, 26. Februar 2013

Frühjahrsputz ohne Gifte - blitzblank und hygienisch rein


Schon die Römer kannten und praktizierten den Frühjahrsputz. Februar kommt vom lateinischen Verb februare, was so viel heisst wie reinigen. Der Monat Februar war somit ihr Reinigungs- und Sühnemonat. Absolut notwendig ist der Frühjahrsputz in unserer heutigen Zeit wohl nicht mehr, denn wer regelmässig putzt und sich hin und wieder auch Problemstellen widmet, hat beim Frühjahrsputz nicht mehr viel zu tun oder kann sogar darauf verzichten. Trotzdem folgen viele Hausfrauen und –männer noch heute dieser Tradition.


Antibakterielle Reiniger – von überflüssig bis gefährlich
Um die Wohnung auf Vordermann zu bringen, greifen leider immer noch viele Leute zur Chemiekeule. Die Werbung suggeriert uns, dass ihre Reinigungsmittel antibakteriell sind und für eine sogenannte klinische Sauberkeit  sorgen. Bakterien sind böse, und lauern überall im Haushalt, weshalb sie unbedingt bekämpft werden müssen, damit sie uns keinen Schaden zufügen können. So oder so ähnlich lauten die TV-Spots. Was die Werbung jedoch verschweigt: Reinigungsmittel mit antibakteriellen Zusätzen als auch Desinfektionsmittel können nützliche Bakterien der Hautflora schädigen und Ekzeme oder Allergien auslösen. Sie greifen unser Immunsystem an und ebnen dadurch erst recht Krankheiten den Weg. Ausserdem gelten einige Desinfektionsmittel als erbgutverändernd und/oder krebserregend. Kommt noch hinzu, dass bei vielen Reinigungsmitteln mit antimikrobiellen Zusätzen die Wirksamkeit nicht einmal erwiesen ist.

Viele desinfizierende Mittel enthalten Wirkstoffe, die für uns gefährlich werden können: Triclosan beispielsweise kann über die Haut aufgenommen werden und in den Entgiftungsstoffwechsel der Leber eingreifen. Reiniger, welche Natriumhypochlorit enthalten, setzen Chlor frei, eine Substanz, die die Haut und Schleimhäute reizen. Je öfters zur Chemiekeule gegriffen wird, desto eher entwickeln die Bakterien Resistenzen. Dadurch werden sie auch unempfindlich gegen Antibiotika.
Vermeintlich klinische Sauberkeit ist auch deshalb überflüssig, weil die meisten Bakterien sowieso harmlos sind. Wir sind sogar auf sie angewiesen, da sie unsere Haut und Schleimhäute schützen und unser Immunsystem trainieren.

Wer natürlich desinfizierend putzen möchte, mischt 2 Tassen Wasser mit 3 Teelöffeln Flüssigseife und gibt 20 bis 30 Tropfen Teebaumöl hinzu. Das ist vergleichbar mit jeder Chemiekeule.

Doch es geht auch anders!
Ganz ohne Putzmittel kommt man bei Verwendung von Mikrofasertüchern aus. Dadurch tut man was Gutes für die Umwelt und ausserdem schont man den Geldbeutel. Mikrofasern lösen den Schmutz mechanisch von Oberflächen und ersparen somit den Einsatz von chemischen Putzmitteln. Die Tücher verwendet man entweder trocken oder feucht. Das Tuch sollte dabei gefaltet werden, was mehrere saubere Flächen ergibt und effizienter ist, als wenn es zu einem Knäuel zusammengedreht wird. Nach dem Gebrauch das Tuch mit Gallseife auswaschen, auswinden und trocknen lassen. Beim Waschen der Mikrofasertücher nie einen Weichspüler verwenden, da er die Mikrofasern verklebt und somit die Reinigungskraft vermindert.
Achtung! Nicht mit Mikrofasertüchern putzen sollte man geöltes Holz, weil das Gewebe die schützende Ölschicht aus dem Holz löst.


Bad- und Küchenfliesen werden mit natürlichen Reinigern spielend leicht und hygienisch sauber
Oberflächen mit Soda bestäuben, mit einem feuchten Schwamm  kräftig abreiben. Bei hartnäckigerem Schmutz, einfach die Fliesen mit etwas grobem Meersalz (ohne Zusatzstoffe) einreiben. Danach mit einem feuchten Tuch abwischen. Bei hartnäckigen Belägen wie Kalkflecken oder Seifenresten kann man die Fliesen mit Zitronensaft oder Essig einsprühen oder einreiben. Ein paar Minuten einwirken lassen, mit stabiler Bürste abschrubben und feucht abwischen. Eine Paste aus Soda und Wasser löst über Nacht den hartnäckigen Schmutz in jedem Backofen.

Fenster Schlieren frei sauber
2 TL Essig in 2 Liter Wasser geben und mit einer Sprühflasche auf die Scheibe oder den Spiegel sprühen. Anschliessend mit Zeitungspapier abwischen. Im Gegensatz zu Papierhandtüchern erzielt man ein streifenfreies Ergebnis und produziert auch keinen unnötigen Müll. Wer kein Essig verwenden möchte, kann ihn mit Zitronensaft ersetzen.

Teppiche strahlend rein putzen
Wurden Salz und Schmutz den Winter hindurch ins Haus getragen, gilt als erste Massnahme, falls Möglich, den Teppich im Freien Ausklopfen. Das ist effektiver als einfach saugen. Ebenfalls empfiehlt sich hier wieder Soda. Über den Teppich streuen und eine halbe Stunde einwirken lassen. Dadurch wird der Schmutz an die Oberfläche befördert und schlechte Gerüche werden zudem eliminiert. Absaugen und der Teppich ist viel sauberer als zuvor. Falls das Soda zu wenig stark war, kann man es mit Maisstärke aufstreuen versuchen und nach 15 Minuten Einwirkzeit wegsaugen.
Flecken wie Rotwein verschwinden in dem man eine Mischung aus einer viertel Tasse Flüssigseife mit einer Drittel Tasse Wasser mischt. Rühren bis es schäumt und den Fleck damit bespritzen; danach mit Essig abwaschen. Der Fleck wird dadurch natürlich und nachhaltig entfernt. 
Also viel Spass beim grünen Frühjahrsputz!