Donnerstag, 29. September 2011

Schenken Sie Ohrenschmerzen kein Gehör


Eine Otitis media, auch als Mittelohrentzündung bekannt, zählt zu den akuten Erkrankungen des Ohrs, bei welcher die Schleimhaut im Mittelohr entzündet ist. Eine solche Mittelohrentzündung tritt plötzlich, mit einem stechendem Schmerz, auf einem oder in seltenen Fällen auf beiden Ohren, auf. Mittelohrentzündungen treten überwiegend zwischen dem 3. und 8. Lebensjahr auf.

Ursachen:
Die Ursache dafür ist die noch sehr kurze Ohrtrompete bei Kindern, weiterhin kann die Ursache auch eine behinderte Nasenatmung sein. Eine behinderte Nasenatmung kann durch gutartige Schleimhäute verursacht werden. In den meisten Fällen entsteht eine Mittelohrentzündung im Rahmen einer Infektion im Nasen- Rachen- Raum. Die dafür verantwortlichen Erreger gelangen in den meisten Fällen über den Nasen- Rachen- Raum in die Eustachische Röhre in den Mittelohrbereich. In seltenen Fällen gelangen die für eine Mittelohrentzündung verantwortlichen Keime über den äusseren Gehörgang ins Mittelohr. Diese Entzündungsreaktion ist eine von Möglichkeiten des Körpers Viren, Bakterien oder auch andere ungesunde Stoffe zu bekämpfen.
Einer Mittelohrentzündung kann man aber auch vorbeugen in dem man: die Ohren nicht mit Wattestäbchen reinigen, denn der Gehörgang hat einen so genannten Selbstreinigungsmechanismus, welcher dadurch gestört wird. Falls Ihnen auffällt, dass Ihr Kind an einer Mittelohrentzüngung unmittelbar nach dem Konsum von Erdbeeren leidet, sollten Ihr Kind unmittelbar darauf verzichten. Erdbeeren lassen sich gut durch Himmbeeren ersetzten, welche sich gegen Fieber bewährt hat. Hildegard von Bingen schrieb: „Erdbeeren führen zur Verschleimung und haben keine Heilkräfte in sich. Sie sind weder für Kranke noch für Gesunde gut, weil sie dicht über der Erde und sogar in (pilz-)fauler Luft wachsen.“ Nebst der verschleimenden Wirkung, führt der Genuss von Erdbeeren zusätzlich zu Belastungen der Atemwege.

Krankheitensverlauf:
Zunächst beginnt die akute Form oft ohne Schmerzen und Fieber. Durch die Blutfülle und daraus resultierende Vorwölbung des Trommelfells kommt es im weiteren Verlauf zu stärkeren Ohrenschmerzen, Druckschmerzen, Schwerhörigkeit und Fieber. Es können auch Erbrechen und Fieber auftreten. Das Beschwerdebild einer chronischen Mittelohrentzündung zeigt weniger starke Symptome. Gehäuft treten hier Schwerhörigkeit und gelegentliche Ohren- und Kopfschmerzen auf.

Therapie mit Sanumpräparaten (Isopathie)
Ein paar Tropfen Notakehl D5 auf ein Wattenbausch träufeln und ins Ohr legen, sowie die Einreibung direkt hinter dem Ohr (Processus mastoideus) bringen meistens schnelle Linderung.

Sollte eine Blutfülle des Trommelfells eingetreten sein, sind Mucokehl D5 Tropfen (1 Tr. pro Lebensjahr 1x täglich vor einer Mahlzeit) sehr hilfreich, um den Blutstau aufzulösen.
Da Mittelohrentzündungen oft nach grippalen Infekten auftreten, bekommen einige Kinder seitens der Schulmediziner ein Antibiotikum verordnet. Sollte dies der Fall sein, geben Sie ihrem Kind Fortakehl D5 Tropfen (1 Tr. pro Lebensjahr 1x täglich vor einer Mahlzeit) zur Einnahme um den Darm aufzubauen. Zusätzlich trug ich jeweils Notakehl D3 Salbe auf die Nasenschleimhäute auftragen.

Bei einer wiederholt auftretenden Mittelohrentzündung folgen Sankombi D5 Tropfen über mehrere Wochen (1Tr. pro Lebensjahr) und Schüsslersalz Kalium chloratum D6 zwei Tabletten pro Tag (unter der Zunge zergehen lassen).

Bei Ohrenschmerzen, aber auch bei Mittelohrenzündungen habe sich ebenfalls die Öligen Rebtropfehn hervorragend bewährt. Streichen Sie sie mehrmals täglich um die Ohren. Die Tropfen aber nicht in den Gehörgang bringen.


Weitere nützliche Tipps:
Halten Sie in der kalten Jahreszeit die Ohren und den Kopf des Kindes warm. Im Schwimmbad oder in der Badewanne können in Fettcreme getauchte Wattekügelchen verhindern, dass Keime in das Ohr gelangen.

Bei Schnupfen sollten Sie darauf achten, dass die Nase richtig geputzt wird, indem ein Nasenloch zugehalten wird und durch das andere mit zunehmendem Druck geschnäuzt wird und umgekehrt. Andernfalls können durch den gleichzeitigen Druck Erreger in das Mittelohr gedrückt werden.

Der Jaspis ist der klassische Hildegard-Schmerzstein und hilft generell bei Gehörproblemen, Ohrenschmerzen und Tinnitus. Eine Jaspisolive (im Fachhandel erhältlich) in den Gehörgang geben, mit Watte abdichten und wirken lassen. Ersatzweise zur Jaspisolive, eine Scheibe oder einen Trommelstein aufs Ohr kleben.

In vielen Fällen hilft Wärme, z.B. warme Zwiebelwickel oder Wickel mit frischen Zwiebeln. Diese werden zwar nicht von allen Kindern toleriert, sind dennoch wichtige und erfolgreiche Massnahmen. Die ätherischen Dämpfe, die sich dabei entwickeln, fördern die Durchblutung und damit den Abtransport der Krankheitserreger.

Für einen warmen Zwiebelwickel erhitzen Sie eine feingehackte Zwiebel ohne Wasser oder Fett in einem Topf, geben die Zwiebel in zwei Taschentücher, die Sie zusammenfalten und auf die Ohren legen und mit
einem Kopftuch fixieren.

Für den kalten Zwiebelwickel nehmen Sie eine kleingehackte Zwiebel, die Sie in zwei Gazetüchlein aufteilen und mit der flachen Seite einer Messerklinge zusammendrücken, bis Zwiebelsaft austritt. Dann ebenfalls auf die Ohren legen und fixieren. Die Zwiebelwickel bleiben ein bis zwei Stunden auf dem Ohr und können bis zu dreimal täglich aufgelegt werden.

Auch Kamillensäckchen können Linderung bringen und wirken entzündungshemmend.
Eine Handvoll trockene Kamillenblüten in ein dünnes Tuch geben, so dass ein 2–3 cm dickes „Päckchen“ entsteht. Kurz durchkneten, bis der Inhalt geschmeidig ist. Zwischen zwei Wärmflaschen aufwärmen und vorsichtig auflegen. Sobald es sich nicht mehr warm anfühlt, durch ein anderes Säckchen ersetzen. Die Säckchen können mehrmals verwendet werden (solange sie duften).

Lavendelsäckchen wirken ähnlich. Sie werden genauso zubereitet oder können in der Apotheke oder Drogerie gekauft werden.

Foto von: www.g-netz.de modifiziert

Isopathie - Gleiches möge mit Gleichem geheilt werden

Dass die Vögel der Sorge und des Kummers über deinem Haupte fliegen, kannst du nicht ändern. Aber dass sie Nester in deinem Haar bauen, das kannst du verhindern

Chinesisches Sprichwort

Isopathie kommt aus dem Griechischen. Iso bedeutet gleich und pathos bedeutet Krankheit. Damit ist die Wirkungsweise der Isopathie erklärt, denn die Krankheit wird mit demselben Erreger geheilt, durch den sie ausgelöst wurde – dies im Gegensatz zur Homöopathie, wo Ähnliches mit Ähnlichem geheilt wird.
Die biologische Therapie nach Prof. Günther Enderlein (1872 bis 1968) beruht nicht auf dem Grundsatz der Antibiose, die Viren, Bakterien, Pilze oder auch Körperzellen durch Antibiotika im Wachstum hemmt oder abtötet. Sie arbeitet vielmehr nach dem Grundsatz der Symbiose, also mit der Natur und nicht gegen sie und bietet da, wo Antibiotika offensichtlich versagen, Heilungsmöglichkeiten.
Im 19 Jh. unter Koch und Pasteur galt in der Bakteriologie das Dogma des Monomorphismus, das besagt, dass Mikroorganismen immer in derselben Form und mit denselben Funktionen vorliegen. So wurde für jedes Krankheitsbild der entsprechende Erreger gesucht und dann definiert. So entstand die Systematik der Virologie, Bakteriologie und Mykologie. Dem Monomorphismus diametral gegenüber stand der Pleomorphismus, begründet von A. Bechamp. Dieser besagt, dass Mikroorganismen durchaus einem Formenwandel unterliegen können und damit in der Lage sind, ihr Erscheinungsbild zu verändern, ohne allerdings dabei ihre spezifischen Funktionen zu verlieren. Prof. Enderlein nahm die Forschungen von Bechamp auf.
Nach Enderlein beherbergen die Erythrozyten einen Urkeim pflanzlichen Ursprungs, den Endobionten, welcher diaplazentar auf jeden Menschen übertragen wird. Der Endobiont lebt im gesunden menschlichen Organismus in Symbiose mit dem Wirt und hat beim Tode des Wirtes die Aufgabe, diesen in die Verwesung überzuführen. Wahrend des Lebens kann der Endobiont jedoch durch exogene Einflüsse (z.B. proteinreiche Nahrung, Übersäuerung, Umweltgifte, Spurenelernentmängel, Toxine, Infektionen … ) einer Formenumwandlung unterliegen. Im veränderten Milieu durchläuft der Endobiont verschiedene Entwicklungsstufen eines zyklischen Prozesses. Der gesunde Organismus vermag die höher entwickelten Formen abzubauen und damit unschädlich zu machen. Der kranke Organismus mit übersauertem Gewebe hingegen nicht. Dies ist der Ansatzpunkt der isopathischen Therapie, die das Symbiosegleichgewicht zwischen dem Endobionten und seinem Wirt wiederherstellt.
Die Absicht der isopathischen Therapie besteht also darin, das Symbiosegleichgewicht zwischen dem Endobionten und dem Menschen durch Gabe der harmlosen Stufen, welche als Bioregulatoren wirken, wieder herzustellen. Es kann nicht darum gehen, Krankheitserreger zu bekämpfen und sie zu vernichten, wie es mit Antibiotika versucht wird, vielmehr sollen die Erreger in unschädliche Formen umgewandelt und dann ausgeschieden werden. Wenn wir versuchen Krankheitserreger mit fremden Mitteln zu bekämpfen, werden diese immer mehr Abwehrmechanismen entwickeln und die heute zu beobachtenden Resistenzen gegen diverse Antibiotika werden für die Menschheit zu einem unlösbaren Problem.
Es sollen nicht eine Krankheit oder deren Symptome bekämpft werden, sondern der Körper soll in seiner Regulationsfähigkeit unterstützt werden.



Mucor racemosus und Aspergillus niger
Die beiden wichtigsten Cyclogenien (= Entstehungskreisläufe) sind diejenigen des Mucor racemosus und des Aspergillus niger. Stören Sie sich nicht an diesen Namen, diese sind in der Isopathie sehr speziell und nicht leicht verständlich.

Der Mucor racemosus
Die Krankheiten, welche mit dem Mucor racemosus in Verbindung gebracht werden können, betreffen Krankheiten des gestörten Fliessens und damit auch der Stauung. Davon sind alle Körperflüssigkeiten betroffen, vor allem aber das Blut. Die Höherentwicklung innerhalb der Mucor-Cyclogenie bewirkt eine zunehmende Verdickung und Verlangsamung des Fliessens des Blutes. Die Erythrocyten (rote Blutkörperchen) werden starr und weniger verformbar, so dass sie kaum mehr durch die kleinsten Kapillaren fliessen können. Die Vernetzung verschiedener „Fäden“ ist in der Schulmedizin als verstärkte Fibrinbildung bekannt und erhöht die Verklebung des Blutes.

Folgende Krankheiten treten folglich bei der Aufwärtsentwicklung des Mucor racemosus auf: arterielle Durchblutungsstörungen, hoher Blutdruck, Venenkrankheiten, Thrombosen, Hämorrhoiden, Hörsturz und Hirnschläge.

Bei der isopathischen Behandlung dieser Krankheiten wird Mucokehl eingesetzt. Dieses Heilmittel enthält den Mucor racemosus im harmlosen Chondritstadium in einer nach homöopathischen Vorschriften potenzierten Form.
Die Gabe von Mucokehl bewirkt dann im menschlichen Organismus, dass sich die hochentwickelten Formen mit den Chondriten des Heilmittels vereinigen und zu den nicht krankmachenden Formen abgebaut werden. Damit verbessern sich die Fliesseigenschaften des Blutes.
In der Dunkelfeldmikroskopie, bei welcher im Kapillarblut die Milieuveränderung und die Entwicklung des Endobionten (= Urkeim) im menschlichen Organismus beobachtet werden können, ist ein mit Mucor racemosus belastetes Blut an höheren Formen im Plasma und an einer typischen Geldrollenbildung zu erkennen. Dies bedeutet, dass die roten Blutkörperchen wie aufeinander geschichtete Suppenteller aussehen. Dass sich dadurch die Fliesseigenschaften und die Aufnahmefähigkeit für Sauerstoff verschlechtern, dürfte klar sein. Wenn man diesem Blut nun unter dem Mikroskop einen Tropfen Mucokehl zugibt, kann die sehr eindrückliche Feststellung gemacht werden, dass sich die Erythrocyten sofort voneinander lösen und damit natürlich die Fliesseigenschaften verbessert werden.


Der Aspergillus niger
Der Aspergillus niger-Entstehungskreislauf spaltet sich aus dem Mucor racemosus-Entstehungskreislauf ab.
Die Pilzform des Aspergillus niger gilt als Erreger der menschlichen Tuberkulose. Die Krankheiten, welche mit dem Aspergillus niger in Verbindung gebracht werden können, betreffen Krankheiten der Zellen, des Gewebes.

Neben der erwähnten Tuberkulose gehören auch die Bronchitis sowie Erkrankungen des Binde- und Stützgewebes wie Arthrose und Cellulite zum Aspergilluszyklus. Diese Krankheiten haben alle chronischen Charakter.

Die isopathische Behandlung verläuft ebenso wie die vorher beschriebene Behandlung von Fliesskrankheiten, nur dass hier das harmlose Chondritstadium des Aspergillus niger eingesetzt wird. Auch hier werden die krankmachenden Formen zu nicht krankmachenden Formen abgebaut, welche dann den Körper über die normalen Ausscheidungsorgane wie Niere, Darm, Bronchien und Haut verlassen können.
Bei jeder isopathischen Behandlung muss darauf geachtet werden, diese Ausscheidungsfunktionen anzuregen, damit die anfallenden niedrigen Formen den Organismus auch wirklich verlassen können.
Bei Mucokehl und Aspergillus niger stehen zu diesem Zwecke noch die sogenannten Ausleitungspräparate des entsprechenden Heilmittels zur Verfügung. Diese enthalten sog. „Antichondrotine“, welche die Ausleitung der abgebauten Formen erleichtern und beschleunigen. Diese Mittel sollten immer nach der Anwendung von Mucokehl und Aspergillus niger, je nach dunkelfeldmikroskopischem Befund, eingesetzt werden.

Mehr Info´s über Professor Enderlein´s Leben und der Ursprung der Sanum-Therapie. (pdf-format 36 KB)

Lesen Sie hierzu auch die Informationsbroschüre Gesundheit und Gesundung der Firma Sanum-Kehlbeck.
(pdf-Format 36 KB)


Mittwoch, 28. September 2011

Hatschi? Gesundheit! - Erfolgreich gegen Erkältung, Grippe und Co.

"Eine Erkältung dauert zwei Wochen, mit Arzt nur 14 Tage", sagt ein beliebtes Sprichwort! Und wer kennt sie nicht, die drei lästigen Gesellen: Husten, Heiserkeit, Schnupfen, gegen welche die Schulmedizin noch kein wirksames Mittel gefunden hat?

Ob Husten, Schnupfen, Heiserkeit, während der kalten Herbst- und Wintermonate erwischt die mehr oder weniger akute Erkältung alle einmal. Doch nicht jede Erkältung entpuppt sich als harmloser Infekt. Hohes Fieber, Schüttelfrost, quälender Husten sind Anzeichen für eine Grippeinfektion. Besonders gefährdet sind Säuglinge, Kleinkinder, chronisch Kranke und ältere Menschen. Achtung: Jeder Husten, der länger als 3 bis 4 Wochen dauert, sollte unbedingt ärztlich behandelt werden! Vorbeugen ist besser als heilen. Allerdings ist es gerade im Herbst schwierig dem allgemeinen Bakterien- und Virenansturm stand zu halten. Wenn es Sie doch erwischt, haben Sie mit alternativen Heilverfahren sowie altbewährten und natürlichen Hausmitteln nach Hildegard von Bingen Husten, Erkältung oder Grippe gleich im Griff.

In dieser neuen Serie erfahren Sie in den kommende Wochen viele wichtige Informationen sowie wertvolle Tipps zu folgende Themen: Erkältungen vorbeugen, Husten, Grippe Heiserkeit, Schnupfen natürlich kurieren.

Sie haben sich sicherlich auch schon gewundert, warum gewisse Menschen immer wieder an Viruserkrankungen leiden, andere hingegen praktisch nie. Der Mensch ist stets Bakterien, Viren und Pilzen ausgesetzt, gegen welche er gezielt oder auch unspezifisch reagiert und sie verarbeitet. Die Gesundheit des Menschen – sein Immunsystem – basiert auf der Anpassung und der Regulation gegenüber einer sich ständig verändernden Umwelt. Menschen, die ein gut funktionierendes Regulationssystem besitzen, erkranken nicht beim Kontakt mit den Erregern, sondern können im Gegenteil ihr Abwehrsystem durch den Kontakt stärken. In der Ganzheitsmedizin behandeln wir nicht die Viren oder die Bakterien, sondern die Regulationsfähigkeit des Menschen und sein inneres Milieu. Nicht das Virus oder das Bakterium sind also die Ursache der Erkrankung, sondern das geschädigte Gewebemilieu des Menschen, welches das Wachstum der Erreger begünstigt. Folglich müssen wir in erster Linie am Terrain arbeiten, damit das Abwehrsystem gestärkt wird und die krankheitsauslösenden Eigenschaften von Bakterien und Viren überwunden werden. Des Weiteren erscheint mir auch die Erkenntnis wichtig, dass Sie sich über Ihre seelische Verfassung im klaren sind. Wer emotional in bester Verfassung ist, erkältet sich praktisch nicht. Anders herum schnappen wir uns eine Erkältung auf, weil wir eben nicht in Balance sind, sonder etwa eine seelische Schieflage zum Ausdruck bringen wollen. Heilung bedeutet, dass der Körper den Weg zurückgeht, den er während der Krankheitsentstehung gegangen ist. Es ist elementar, dass wir – gerade in dieser hektischen und kalten Zeit – uns auch erlauben, uns die nötige Zeit und Musse zur Genesung unbedingt zu gewähren. Noch besser und empfehlenswerter ist es, nicht nur kurzfristig zu denken, sondern unser gesamtes Sein und unsere aktuellen Gewohnheiten zu reflektieren und – wo immer nötig – sinnvoll anzupassen. Unser Ziel soll ja sein, uns möglichst nicht auf eine Krankheit einzulassen.
In diesem Sinne: Viel Spass beim Lesen der Beiträge. Haben Sie den Mut zum Ändern und zum Testen...
und bleiben Sie und Ihre Familie gesund!

Donnerstag, 22. September 2011

Ritalin - Was ist das und hilft das unseren Kindern wirklich?


Hier stelle ich Ihnen eine Zusammenfassung aus sowohl öffentlich zugänglichen Diskussionen und Vorträgen als auch aus Fachliteratur vor. Es handelt sich um die vereinfachte Wirkungsweise des dopaminergen Systems, das bei verhaltensauffälligen Kindern Veränderungen aufweisen soll. Freundlicherweise gestatten Professor Hüther und Professor Spitzer sowie Ärzte und Therapeuten der Vereinigung ADHS-Schweiz mir im Dienste der Aufklärungsarbeit, ihre Ergebnisse und Stellungnahmen zu veröffentlichen. Vielen Dank an dieser Stelle!

Prof. Hüther bezeichnet den Begriff ADS als ein Störungsbild, das während der Kindheit entsteht und durch drei Leitsymptome gekennzeichnet ist:
  • Hyperaktivität,
  • Aufmerksamkeitsdefizit und
  • mangelnde Impulskontrolle.
Neben dem
  • ADS (AufmerksamkeitsDefizitSyndrom) werden auch Begriffe wie
  • HKS (Hyperkinetisches Syndrom) und
  • ADHS (Attention Deficit Hyperactivity Disorder) verwendet.


    Kritiker der medikamentösen Therapie stellen vehement zur Diskussion, dass die auffälligen Kinder als Symptomträger einer kranken Gesellschaft betrachtet werden könnten. Die Krankheit der Gesellschaft sollte erkannt werden und nicht die Kinder mit chemischer Unterstützung an diese angepasst, damit ein nur noch marode funktionierendes System weiterhin funktionieren kann ...
    Sicherheit und Geborgenheit in der Familie, dem Schulsystem und dem Staat können sicher einige Verhaltensauffälligkeiten im Vorfeld vermeiden.

Zur Diagnostik
ADHS kann bisher nicht gesichert neurobiologisch nachgewiesen werden. Man weiss nur, welche Botenstoffe eine Rolle spielen und dass eine genetische Disposition in 50 verschiedenen Genen, die alle mit dem Neurotransmitterstoffwechsel zusammenhängen, belegt werden konnte. Das gibt natürlich ein buntes Bild ... Weitere Einflüsse bilden Rauchen während der Schwangerschaft, ein niedriges Geburtsgewicht sowie mangelnde Zuwendung und Sicherheit für das Kind. Diese Faktoren KÖNNEN die Entwicklung des Gehirns stören. Die Diagnose erfolgt hierbei klinisch, das heisst, aufgrund Beobachtung des Kindes, einer genauen Betrachtung der psychosozialen Umstände und des geschilderten "Krankheits"-verlaufs. Sie wird nach dem ICD-10 gestellt. Tritt in einem speziellen Fragebogen eine bestimmte Anzahl von zutreffenden Antworten auf, dann liegt die Diagnose der "Erkrankung" nahe.
Im Blut oder in anderen messtechnischen Verfahren ist eine Sicherung der Diagnose bisher nicht möglich.

Daher ist es wohl von grösster Wichtigkeit bei der Arztwahl, genau darauf zu achten, wie viel Zeit er sich nimmt und wie individuell er auf die Verhaltensauffälligkeiten des ihm vorgestellten Kindes eingeht. Leider wird auch beobachtet, dass schon auf Bitten der Eltern der Rezeptblock gezückt und ein Medikament verordnet wird - was dann auch in den meisten Fällen Wirkung zeigt. Doch dazu an anderer Stelle mehr.

Ebenso wie eine Schlaftablette gegen Schlafstörungen und eine Schmerztablette gegen Schmerzen wirkt, ohne dass sie die Ursache der Schlaflosigkeit oder der Schmerzen berücksichtigt, wirkt auch Methylphenidat (Ritalin etc.) bei fast allen Kindern, auch wenn sie klinisch gesund sind!

Der Umkehrschluss also, dass wenn Ritalin hilft, ADS vorliegen muss, ist falsch!

Prof. Gerald Hüther schreibt hierzu:
"Wenn das, was wir bisher zusammengetragen haben stimmt und das dopaminerge System bei ADHS-Kindern nicht, wie bisher vermutet, unzureichend, sondern womöglich sogar übermässig stark entwickelt ist - und deshalb im Gehirn dieser Kinder nicht zu wenig, sondern zu viel Dopamin ausgeschüttet wird -, so wäre die Dopamin-Mangel-Hypothese damit eigentlich auf den Kopf gestellt. Ein Dopamindefizit im Gehirn dieser Kinder war ja ursprünglich nur deshalb vermutet worden, weil die Verabreichung von Ritalin und anderer zur Behandlung von ADHS eingesetzter Medikamente aus der Gruppe der Amphetamine zu einer verstärkten Freisetzung von Dopamin aus den dopaminergen Nervenenden und zur Hemmung seiner Wiederaufnahme führt.

Auf diese Weise - so die alte Theorie - käme es zur Auffüllung und Normalisierung eines im Gehirn dieser Kinder herrschenden Dopamindefizits und damit auch zur Korrektur durch diesen Dopaminmangel verursachten Verhaltensstörungen."

Noch ein letzter trauriger Hinweis: Die Verordnung von Methylphenidat ist in den letzten 10 Jahren um das 10-fache gestiegen ... 


Neurobiologische Ursachen
Einige Wissenschaftler sind der Meinung, dass ein Dopaminmangel im Gehirn für die Symptome verantwortlich ist. Sie vermuten einen genetischen Defekt - erwiesen ist er bisher nicht! Dopamin ist ein Neurotransmitter
Was ist Dopamin?
Dopamin ist ein Botenstoff, der im Gehirn produziert wird. Es ist eine Vorstufe der Stresshormone Adrenalin und Noradrenalin und wird auch als "Glückshormon" bezeichnet. Dopamin ist ein Neurotransmitter (Botenstoff), der dafür zuständig ist, Erregungen von einer Nervenzelle auf die nächste weiterzuleiten - diesen Zwischenraum zwischen zwei Nervenzellen nennt man Synapse. Wenn von dem "synaptischen Spalt" die Rede ist, meint man also den Ort zwischen zwei Nervenendigungen. In diesen synaptischen Spalt wird nun das Dopamin aus der ersten Nervenendigung (= Praesynapse) ausgeschüttet. Die Andockstelle an der zweiten Nervenzelle nennt man Rezeptor, also Empfänger. Gelangt das Dopamin an diesen Rezeptor, wird die zweite Nervenzelle erregt und hiermit der Erregungsimpuls weitergeleitet. Dopamin dient also dazu, die Weiterleitung elektrischer Impulse zu beeinflussen.

Ausserdem gibt es an der Praesynapse noch - wie Hüther es gerne nennt - einen Staubsauger, der das Dopamin aus dem synaptischen Spalt zur Wiederverwertung wieder zurücksaugt und in kleinen Bläschen lagert - bis zur nächsten Erregung. Diese Staubsauger an den Enden der Axone werdenTransporter genannt.
Bei hyperaktiven Kindern wird eine überdurchschnittlich hohe Transporterdichte im Frontalhirn beobachtet. Die Schlussfolgerung hieraus ist, dass das Dopamin zu schnell wieder gebunden, also zu kurz im synaptischen Spalt wirksam ist, und damit die Dopaminkonzentration im Gehirn unter den normalen Pegel gesenkt wird. Es würden also weniger Aktionspotentiale an der nachgeschalteten Zelle ausgelöst und dadurch eine Unteraktivität ganzer Hirnareale verursacht.
Genau diese unterversorgten Areale sind zuständig für die sogenannten "exekutiven Funktionen", sie steuern also den Antrieb und die Hemmung von Verhalten. Sowohl mangelnder Antrieb als auch mangelnde Hemmung führen zu nicht zielgerichtetem unkonzentrierten Verhalten. Sowohl die Medikamente als auch Genussmittel wirken bei einer Fehlregulation dieses Systems scheinbar paradox: Die Dopaminkonzentration an den Synapsen normalisiert sich und die folgenden Hirnareale werden auf ein normal funtionierendes Niveau gebracht.

Methylphenidat / Ritalin ist ein WiederaufnahmehemmerMethylphenidat / Ritalin ist ein Wiederaufnahmehemmer, der den Dopamintransporter blockiert - viel langsamer, aber von der Zusammensetzung her wie Kokain, so dass das Dopamin länger im Spalt verbleibt und damit die Impulsübertragung optimiert wird.

Wenn das Dopamin als Transmitter von der einen zur nächsten Nervenzelle fehlt, dann ist die Reizverarbeitung gestört. Die Kinder weisen deshalb die typischen Störungen des Aufmerksamkeitsdefizitsyndroms auf.

Laut Professor Hüther wurde wie oben bereits erwähnt diese Dopaminmangel-Hypothese aufgestellt, als man merkte, dass die Symptomatik sich durch die Gabe von Medikamenten, welche die Ausschüttung von Dopamin stimulieren, deutlich verbessert. Dass es sich dabei zwangsläufig um die Ursache der Verhaltensstörung handelt ist bisher noch nicht bewiesen, sondern gilt weiterhin lediglich als wissenschaftliche Hypothese und ist wie die Annahme eines zugrunde liegenden genetischen Defektes nicht anders zu bewerten.

Andere Wissenschaftler sind genau gegenteiliger Meinung. Sie vermuten, die Kinder litten unter einem Dopaminüberschuss. Die erhöhte Anzahl der Transporter, also "Staubsauger", die das Dopamin wieder in die Vesikel zurück transportieren, könne durch einen Dopamin-Überschuss entstanden sein - sozusagen als Regulationsversuch. Dennoch sind es nicht genügend, um den Dopaminmangel im synaptischen Spalt auszugleichen. Hierbei würde Methylphenidat (Ritalin) die Dopaminvorräte in den Neuronen auflösen, so dass für einige Stunden weniger Dopamin ausgeschüttet werden kann und die Symptome der Hyperaktivität reduziert wären. Es gibt Studien, die vermuten lassen, dass der medikamentöse Abbau von Dopamin die dopaminproduzierenden Zellen erschöpft und dies zur Parkinson-Krankheit führen könne - die Neuronen haben die Fähigkeit verloren, Dopamin zu produzieren. Bei Kindern, die lediglich Verhaltensstörungen aufweisen, bei denen jedoch keine Verdichtung im dopaminergen System vorliegt, würde also in Folge die normale Entwicklung der Axone gebremst - Grundlage für Morbus Parkinson oder "Das späte Zittern des Zappelphillips".

Gerald Hüther stellt die Hypothese auf, dass eine verstärkte Dichte von Transportern, die das Dopamin wieder in die Vesikel zurückleiten, so dass im synaptischen Spalt letztendlich weniger davon vorhanden und damit die Reizübermittlung gestört ist, ebenso gut Ausdruck eines stärker entwickelten dopaminergen Systems sein könnte, da bis zur Pubertät die Dichte der Nervenfortsätze steigt. Sie sind durch äußere Reize leicht zu beeinflussen (Studien von Gertraue Teuchert-Noodt Uni Bielefeld)

Manche Kinder sind bereits als Baby wacher und empfindlicher als andere und daher leichter zu stimulieren als andere. Dadurch wird ihr dopaminerges System viel häufiger aktiviert und es bilden sich verstärkt Axone. Sie werden wacher und unruhiger, manchmal dann auch verhaltensauffällig. Diese Kinder hätten dann einen Dopaminüberschuss, kein Defizit (Analytische Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapie, Bd.112, S.471, 2001) .

Beide wissenschaftlichen Hypothesen konnten bis heute weder bewiesen noch widerlegt werden. Sämtliche Diagnosen und daraus resultierenden Therapien mit Psychostimulanzien wie Methylphenidat beruhen demnach auf bisher unbewiesenen wissenschaftlichen Hypothesen!

Eine mögliche logische Schlussfolgerung daraus wäre, dass Methylphenidat die bereits erhöhte Dopaminfreisetzung noch weiter anregt und damit die Dopaminspeicher (Bläschen) komplett entleert. Bis diese dann wieder aufgefüllt sind, ist das Antriebssystem der Kinder erschöpft.

Darüber hinaus zeigen Tierversuche von Hüthers Arbeitsgruppe, dass Methylphenidat das Axon-Wachstum hemmt. Für These 1 - also eine zu starke Ausprägung des dopaminergen Systems würde dieses durch das Medikament zurückgestutzt. Also ein günstiger Effekt. (Journal of Child and Adolescent Psychopharmacology, Bd.11, S.15, 2001)

Auch Wissenschaftler um Joan Baizer von der University at Buffalo auf der Jahrestagung der Society for Neuroscience in San Diego betonten, dass das Medikament langfristige Veränderungen im Gehirn hervorrufen kann. Baizer betonte, dass Ärzte bislang dachten, dass Ritalin nur kurze Zeit wirkt. Auf Grund von Genuntersuchung an Ratten wurde jedoch belegt, dass Methylphenidat langanhaltende Veränderungen in der Struktur und der Funktion des Gehirns verursacht. Er ermahnte zu einem vorsichtigeren Umgang mit Ritalin.

Nur in Ausnahmefällen wird das Frontalhirn auf die Dichte seines dopaminergen Systems mit bildgebenden Verfahren überprüft. Dennoch steigt die Verordnung von Methylphenidat an.

Bei hochgradig auffälligen Kindern könne Methylphenidat notwendig und sinnvoll sein, dennoch sei eine begleitende psychotherapeutische und pädagogische Betreuung sinnvoll.

Oft entsteht auffälliges Verhalten aber aus ganz anderen Gründen: Schulprobleme oder familiäre Schwierigkeiten lösen diese oft aus und eine Therapie sollte zum Ziel haben, das Umfeld der Kinder mit einzubeziehen. Hierbei könne das Medikament notwendig sein, um die Kinder einer Psychotherapie überhaupt zugänglich zu machen. Der Stuttgarter Kinder- und Jugendpsychiater Reinmar du Bois betont, dass das familiäre Umfeld ein entscheidender Faktor sei. Die Prognose bei verhaltensauffälligen Kindern aus intakten Elternhäusern sei wesentlich besser als die bei Kindern aus schwierigen Verhältnissen - sowohl mit als auch ohne die Unterstützung von Methylphenidat.

In Schweden z.B. muss der Arzt in jedem Einzelfall den Einsatz der Arznei schriftlich beantragen und einen Therapieplan vorlegen, in dem Behandlungsverlauf und Nebenwirkungen genau zu dokumentieren sind ... Man denke darüber nach ...

Einige häufige Nebenwirkungen sind laut Beipackzettel: Schlaflosigkeit, Appetitlosigkeit, Magenbeschwerden, Traurigkeit, Ängstlichkeit, Kopfschmerzen, Schwindel, Gewichtsverlust, Durchfall, Verstopfung, nervöse Tics, Hautausschläge, Haarausfall, Gelenkschmerzen, Sinnestäuschungen bis hin zu psychotischen Reaktionen, Herzjagen und Herzrhythmusstörungen. Menschen die Ritalin nehmen, sind in ihrer Verkehrstauglichkeit beeinträchtigt und sollten kein Auto steuern. 
Die Langzeitfolgen sind nicht absehbar
Kritische Stimmen mehren sich sowohl in Deutschland als auch in den USA.

Als erster deutscher Wissenschaftler sprach Prof. Gerald Hüther Warnungen bezüglich der zunehmenden Verordnung von Methylphenidat aufgrund psychischer Verhaltensauffälligkeiten aus, da das Gehirn ein neuroplastisches, also sehr komplexes, anpassungsfähiges und leicht verformbares Organ sei. Es strukturiert sich in wichtigen Bereichen durch den Gebrauch, der von ihm gemacht wird. Seine Entwicklung wird beeinflusst durch die Lebensbedingungen des Kindes, das heisst, die Beziehungen, in den es lebt, seine Möglichkeiten, sich zu bewegen, aktiv zu werden und zu spielen und soziale Kontakte zu knüpfen.

Nicht eine einzelne organische Ursache, ob nun Dopaminmangel oder -überfluss könne für das Verhalten des Kindes verantwortlich gemacht werden, sondern familiäre und soziale Umstände sowie unkontrollierter Medienkonsum sind zu berücksichtigen. Tierversuche zeigen, dass das Hirnwachstum eines jungen Organismus durch Ritalin dauerhaft beeinflusst wird. Es liegen noch keine Langzeit-Beobachtungen vor. Niemand kann sagen, welche Folgen die Einnahme von Methylphenidat langfristig noch haben wird. Professor Hüther möchte als eine der Langzeitfolgen den bereits erwähnten Parkinson nicht ausschliessen. 

Hilfe, mein Kind, der Zappelphillipp!


Die meisten Kinder zeigen einen stärkeren Bewegungsdrang als Erwachsene. Sie rennen und springen gerne, öffnen Schubladen, stossen Dinge absichtlich oder unabsichtlich um, klettern auf Fensterbänke und turnen auf Möbelstücken herum. Dieser Entdeckergeist, das Ausprobieren und die ihr zu Grunde liegende Neugier sprechen für einen regen Geist, für Wachheit und Aktivität. Eigenschaften, die begrüssenswert und förderungswürdig sind.
Kinder wie der Zappelphilipp aus dem bekannten Kinderbuch Struwwelpeter scheinen einen unbegrenzten Vorrat an Energie zu haben. Während andere Kinder nach einer Phase motorischer Unruhe erschöpfen und ruhigere Spiele vorziehen, läuft ihr Motor weiter auf Hochtouren. In Windeseile können so genannte hyperaktive Kinder die gesamte Wohnung verwüsten. Dabei lassen sie sich nur schwer bremsen. Ein Lenken ihrer Aktivität in sinnvolle Bahnen ist kaum möglich.
Der unruhige Zappelphilipp, der leicht ablenkbare und unachtsame Hans Guck-in-die-Luft, der aggressive und hinterhältige Friedrich, das zündelnde Paulinchen: Sie alle zeigen Verhaltensweisen, die Eltern rat- und hilflos machen. Diese Figuren wurden vor mehr als 150 Jahren erdacht, was darauf hindeutet, dass Problemverhalten dieser Art keine Neuzeiterscheinung ist. Begriffe wie "hyperaktiv" oder "aufmerksamkeitsgestört" gibt es noch nicht sehr lange; das damit beschriebene Verhalten schon.
Wo beginnt nun hyperaktives Verhalten? Was ist noch „normal“, was gilt als „unnormal“? Was sind mögliche Ursachen der kindlichen Unruhe?
Hyperaktivität ist keine Krankheit, sondern ein Symptom für eine organische Erkrankung oder ein psychisches Leiden. Es gibt keine standardisierten Test, mit dem sich Hyperaktivität zweifelsfrei diagnostizieren liesse. Wenn ein Arzt, ein Psychologe oder ein Lehrer sagt: "Ihr Kind ist hyperaktiv!", entspricht diese Aussage dem Empfinden des Beurteilers. Welche Art sind seine Erziehungsvorstellungen? Ist er überlastet und dadurch schnell aus der Ruhe zu bringen? Nerven ihn Kinder generell?
Hyperaktivität kann eine Vielzahl von Ursachen haben. Zeigt ein Kind motorische Unruhe, so stellt sich zunächst die Frage, ob dieses Verhalten tatsächlich aus dem Bereich der altersgemässen Entwicklung herausfällt. Herumtoben ist bis zum Eintritt der Pubertät die Lieblingsbeschäftigung vieler Kinder. Gleichzeitig wird der kindliche Aktionsradius immer kleiner: Kinderzimmer könnten grösser und schalldichter sein, das Spielen auf der Strasse ist aufgrund des zunehmenden Verkehrs nicht überall möglich und Wälder und Spielplätze wird es auch in Zukunft weniger geben. Der Alltag bietet kaum noch Möglichkeiten zum Klettern, Rennen und Hüpfen nach Herzenslust. Sind Kinder früher nach der Schule mit Gleichaltrigen durch Wald und Wiesen gestromert, verbringen sie heute nicht selten mehrere Stunden mit den Hausaufgaben, meist beaufsichtigt von ihren ebenfalls überlasteten Eltern. Lesen Sie dazu den folgenden Artikel.

Optimieren Sie den Alltag und unterstützen Sie Ihr Kind mit Alternativmedizin wie Homöopathie, Bachblüten, Hildegard-Arzneien und eine gesunde Ernährung!
Ist Ihr Kind unruhig, ungeduldig, stimmungslabil und tut es sich schwer, sich an Regeln und Grenzen zu halten, helfen manchmal schon mehr Verständnis und einige Änderungen im Alltag, um die Situation zu entspannen. Nehmen Sie sich bewusst jeden Tag ausreichend Zeit für Ihren Wirbelwind. Geben Sie Ihm mindestens einmal täglich die Gelegenheit, sich richtig auszutoben aber schaffen sie dazwischen auch immer wieder Ruheinseln. Achten Sie auf einen strukturierten Alltag. Zappelphillipe profitieren von festen Zeiten. Rituale wie eine Gute-Nacht-Geschichte helfen dabei. Seien Sie konsequent, auch wenn es nicht immer leicht ist. Bleiben Sie möglichst freundlich im Ton, aber hart in der Sache. Ein gut strukturierter Alltag und Integration in altersgemässe Spielgruppen und Sportkurse wie Tennis, Klettern, Selbstverteidigung, Tanz etc. Sind eine wichtige Unterstützung. Wenn die Verbreitung von AD(H)S wesentlich das Ergebnis einer kulturell verursachten Störung des menschlichen Bewusstseins ist, dann müssen wir nach Mitteln und Wegen suchen, um die Wirkungen der chronischen Konfrontation mit einem zunehmend impulsiven, reizüberfluteten Lebensstil aufzuheben. Dies gilt für alle, die in der Falle der beschleunigten Gesellschaft sitzen und zu einem gewissen Grad an der Sucht nach Sinnesreizen leiden. Schliesslich zeigen Eltern von AD(H)S- Kindern oft viele der gleichen Symptome. Das bedeutet, dass wir uns um unseren eigenen süchtigen Lebensstil kümmern müssen, wenn wir uns mit dem der Kinder beschäftigen.



Mittwoch, 21. September 2011

Die Natur, ein wirksames Medikament gegen AD(H)S - Los, ab in den Wald!


Der US-Amerikaner Richard Louv provoziert mit der Diagnose eines Natur-Defizit-Syndroms bei Kindern in seinem Buch »Last Child in the Woods« (sinngemäss: das letzte Kind, das noch im Wald spielt). In seiner Kindheit streifte Richard Louv frei durch Wälder, Wiesen und Brachlandschaften. Dem entsprechen auch die Wunschvorstellungen von Tausenden von ihm befragten Kindern des 21. Jahrhunderts: Sie wollen am liebsten an einem wilden, ungeordneten Platz spielen, an dem sie ohne elterlichen Einfluss sein können. Unstrukturiert und vielfältig sollte er sein, kein durchgeplanter Park. In seinem Buch erforscht Louv ausgehend von seiner eigenen Biografie, aber auch anhand zahlreicher wissenschaftlicher Studien, wie und wann es so kam, dass Kinder aufhörten, draussen unstrukturierte Zeit zu verbringen - denn das ist heute auch an sonnigen Nachmittagen ein seltenes Bild geworden.

Eltern, die mit guten Absichten die Freizeit ihres Nachwuchses mit Förderprogrammen verplanen und kontrollieren, nehmen diesem die Möglichkeit zu spontanem, selbstmotiviertem Spiel, was zur heute üblichen Indoor-Krankheit führen kann. Wenn sie nicht vor dem Monitor sitzen, befinden sich heutige Kinder fast permanent auf dem Weg von der Schule zum Sporttraining oder zwischen Tanzunterricht und Sprachkurs. Diese Kinder erleben eine "virtuelle, passive und elektronische Kindheit", schreibt Louv. In der Welt der klar strukturierten Nachmittagsaktivitäten gibt es kaum noch Freiräume, die zum Erforschen einladen. Louv spricht von der "Kriminalisierung des Spielens ". Baumhäuser zu bauen, ist heute oft verboten oder unerwünscht. Und selbst wenn es noch natürliche Abenteuerspielplätze in der Nähe gibt, haben viele Eltern Angst, ihre Kinder draussen spielen zu lassen. Sie fürchten Verletzungen, Kidnapping, Verkehrsunfälle oder Missbrauch.

Naturerfahrung als natürliche Medizin

Natur Kidner Schon sehr früh stossen heutige Kinder auf Phänomene der globalen Umweltzerstörung wie Artenschwund und Klimawandel. Wenn sie über die Umwelt vor allem solches Wissen erhalten, aber sonst keine Möglichkeit haben, positive, sinnliche Naturerfahrungen zu machen, wächst in ihnen eine gefühlsmässige Trennung von der Umwelt heran.
Immer mehr Kinder erhalten heute die Diagnose Depression oder AD(H)S oder kommen mit der Schule nicht zurecht, weshalb man ihnen immer grössere Mengen Psychopharmaka verabreicht. Louv zeigt auf, dass es eine direkte Verbindung zwischen diesen Symptomen und dem naturentfremdeten Leben unserer Kinder gibt. Wenn ihre Beziehung zu natürlichen Abläufen fehlt, zum Beispiel, wenn sie nicht wissen, wo das eigene Essen herkommt, oder welche Pflanzen essbar sind, fühlen Kinder sich unverbunden und ziellos und werden anfällig für Süchte und Essstörungen - ein Teufelskreis. Kinder, die regelmässig mit ihren Sinnen in die Natur eintauchen dürfen, sind hingegen gesünder, lebendiger und glücklicher. Hier können sie ihre Neugier und Lebenslust ausleben und lernen sich selbst besser kennen. Für viele Kinder mit der Diagnose AD(H)S - wirkt Natur wie ein Medikament was ein Programm in den Schweizerbergen bestätigt. Mit allen Sinnen können sie in der Natur ihrer natürlichen Lust nach Bewegung und Abenteuer nachgehen. Das freie, gemeinsame Spielen hilft dabei, selber Rollen einzunehmen, Kompromisse einzugehen und Lösungen zu finden.
Auch in deutschsprachigen Ländern wächst die Bewegung, die sich für mehr Naturerfahrung einsetzt, entstehen doch hierzulande wieder Waldspielgruppen und -kindergärten. Wenn wir es schaffen, eine Kultur zu entwickeln, in der das Sein in der Natur und auch das Gärtnern und Sammeln wieder wichtig werden, helfen wir unseren Kindern, gesund und glücklich zu werden. Dieses Bewusstsein lässt sich nicht verordnen. Aber wir können Erwachsene dazu inspirieren, selber in den Wald zu gehen und zu spielen, damit sie es am eigenen Leib erfahren. Das Kind in ihnen wird sofort wissen, wie gut und wichtig das ist. Das Beruhigende: Spielen in der Natur und die Neugier für die natürliche Umgebung ist nichts, was wir erst lernen müssen. Es ist bereits in uns, und alles, was wir tun müssen, ist jene Dinge zu verlernen, die uns davon abhalten.

Dienstag, 20. September 2011

Alternativemedizin - lebensbedrohliche Gefahren für Kinder?


Alternativmedizin kann für Kinder gefährlich sein, berichtete kürzlich das British Medical Journal (BMJ). Aber wenn man einen Blick auf die angeblichen Beweise für die lebensbedrohlichen Gefahren komplementärer und alternativer Heilmethoden wirft, was findet man dann wohl? Sie lösen sich in Luft auf. 

Hier die Tatsachen: Australische Wissenschaftler veröffentlichten vor Kurzem ihre Forschungsergebnisse im Archiv für Kinderkrankheiten (ADC) im BMJ. Dort hiess es, komplementäre und alternative Medizin (CAM) seien von Natur aus gefährlich für Kinder. Ihre angeblichen Belege bestanden aus einigen wenigen, schlecht dokumentierten Berichten über Nebenwirkungen alternativmedizinischer Behandlungen, die zwischen 2001 und 2003 an die australische Pediatric Survaillance Unit gemeldet wurden. [Die PSU sammelt und wertet Informationen über die Verbreitung von Krankheiten im Kindesalter aus.]
In den betreffenden Jahren wurden lediglich 46 Fälle von Nebenwirkungen im Zusammenhang mit alternativen oder komplementären Heilmethoden gemeldet. Dabei handelte es sich um Nebenwirkungen, die von Verstopfung, allergischen Reaktionen, Geschwüren im Mundbereich bis hin zu Erbrechen und Krämpfen sowie vier Todesfällen reichen. In 39 Fällen handelte es sich nur um Umfragebögen, die von Eltern bzw. Ärzten ausgefüllt worden waren. Das Alter der Kinder in den Berichten reichte vom Säuglingsalter bis zum Alter von 16 Jahren. Etwa 54 Prozent der angeblichen CAM-Nebenwirkungen wurden als ernsthaft, lebensbedrohlich oder tödlich eingestuft. Das hört sich wie eine ziemlich große Anzahl an. Man muss dabei aber bedenken, dass von allen alternativmedizinischen Behandlungen bei Kindern und Jugendlichen in Australien, deren Zahl vermutlich in die Zigmillionen geht, über einen Zeitraum einiger Jahre nur 39 Fälle dokumentiert wurden. Darüber hinaus waren nur 44 Prozent, also weniger als die Hälfte, der Kinderärzte bereit, zu erklären, ihrer Ansicht nach sei ihren Patienten ein Schaden zugefügt worden, weil sie statt einer konventionellen Therapie alternative oder komplementäre Heilmethoden vorgezogen hätten.
In drei Vierteln der Fälle (77 Prozent) behauptete man einen direkten oder wahrscheinlichen Zusammenhang zu CAM. Die in der Untersuchung verwendeten Begriffe "im Zusammenhang mit" oder "in Verbindung mit" stellen keine unmittelbare Ursache-Wirkung-Beziehung zwischen CAM-Methoden und den geschilderten Symptomen und Erfolgen her. Die australischen Wissenschaftler verstiegen sich jedoch zu der haltlosen Schlussfolgerung, komplementäre oder alternative Heilmethoden "könnten nachweislich tödlich wirken, wenn sie anstelle konventioneller Medizin angewendet werden".
Einer der tragischsten Fälle, für den die australischen Forscher alternativmedizinischen Methoden
verantwortlich machen, betraf den Tod eines zehn Monate alten Säuglings, der an einem septischen Schock (ein lebensbedrohlicher Blutdruckabfall aufgrund einer schweren Blutinfektion) gestorben war. Die australischen Wissenschaftler erklärten, der Todesfall sei »nach einer homöopathischen Behandlung und einer strikten Diät gegen chronische Ekzeme« eingetreten. Ohne Zweifel benötigte der Säugling angemessene medizinische Behandlung zur Bekämpfung der außer Kontrolle geratenen Infektion, aber nach allgemeiner Überzeugung wurde die auslösende Erkrankung wahrscheinlich durch Bakterien ausgelöst, die durch die aufgrund der Ekzeme stark geschädigte Haut in das Blut gelangt waren. Die Art und Weise, wie der wissenschaftliche Artikel geschrieben wurde, suggeriert aber, dass die CAM-Behandlung selbst der vorrangige Auslöser für den Tod gewesen sei.
Darüber hinaus wird mit keinem Wort erwähnt, dass auch weitverbreitete konventionelle Medikamente möglicherweise an dem Tod des Säuglings beteiligt waren. In einer Untersuchung, die 2009 im Rahmen der "Internationalen Untersuchung von Asthma und Allergien in der Kindheit" in der Fachzeitschrift Journal of Allergy and Clinical Immunology veröffentlicht wurde, heisst es, bei der Einnahme von Antibiotika im ersten Lebensjahr steige das Risiko von Ekzemen. Wurde der Säugling bereits mit verschreibungspflichtigen Medikamenten behandelt, bevor sich seine Eltern komplementären und alternativen Heilmethoden zuwandten? Könnten anstelle alternativer Behandlungsmethoden frühere schulmedizinische Behandlungen für das Entstehen der Ekzeme und den späteren Tod verantwortlich sein? Leider finden sich in der gegen alternativmedizinische Heilmethoden gerichteten Untersuchung darauf keine detaillierten Antworten.
Natürlich will niemand, dass Kinder unter falschen Behandlungsmethoden leiden, die von Eltern, alternativmedizinischen Heilpraktikern oder Ärzten eingesetzt werden. Aber eine Sammlung von knapp vier Dutzend Fällen von Nebenwirkungen bei komplementären und alternativen Behandlungsmethoden bei Kindern und Jugendlichen über einen Zeitraum mehrerer Jahre und eine Untersuchung, die es versäumt, die Anzahl unerwünschter Nebenwirkungen und Todesfälle im Zusammenhang mit verschreibungspflichtigen und anderen verbreiteten Medikamenten mit entsprechenden Fällen bei alternativen Heilmethoden zu vergleichen, sind keinesfalls das letzte Wort zu den angeblich lebensbedrohlichen Folgen komplementärer und alternativer Medizin.
Der offensichtlichste Mangel der australischen Studie betrifft die Tatsache, dass die Untersuchung zwar die vier möglicherweise mit alternativmedizinischen Behandlungen in Zusammenhang stehenden

Todesfälle als schreckliche Beispiele für die tödlichen Folgen alternativer und komplementärer Medizin darstellt, aber völlig ignoriert, dass die konventionellen Medikamente der grossen Pharmakonzerne unmittelbar für den alljährlichen Tod von mehr als 100.000 Menschen aller Altersgruppen allein in den USA verantwortlich sind. Medikamentöse Behandlungen führen zu Problemen katastrophalen Ausmassesalle fünf Minuten stirbt ein Mensch an weitverbreiteten Medikamenten und eben nicht an alternativen Heilmethoden.
Kinder sind dabei oft die schutzlosesten Opfer. Hunderte Todesfälle bei Kindern und Jugendlichen, bei denen eine Aufmerksamkeits- defizit-/Hyperaktivitäts-Störung (ADHS) diagnostiziert wurde und denen man starke stimulierende Medikamente wie Ritalin (Methylphenidat) verabreicht hatte, wurden dem Patientenschutzprogramm MedWatch der amerikanischen Arzneimittelzulassungsbehörde FDA gemeldet. 2006 veröffentlichte die FDA dann endlich aufgrund offensichtlicher, erschreckender Nebenwirkungen (darunter schwere Psychosen, Herzinfarkte und mitunter tödliche Herzrhythmusstörungen) massive Warnungen vor einigen dieser Medikamente.
Es gibt noch viele derartige Beispiele: Allein 300 Menschen, darunter viele Kinder, sterben alljährlich in den USA an den Folgen einer Penicillin-Allergie. Aber es sind keinerlei Zahlen verfügbar, die belegen, dass in den USA oder in Australien 300 Menschen an allergischen Reaktionen aufgrund alternativmedizinischer Behandlungen sterben.
Die oben erwähnte Untersuchung verweist auch nicht auf andere australische Forschungen, die etwa von Wissenschaftlern der Universität Sidney auf einer Konferenz der Internationalen Pharmazeutischen Vereinigung früher in diesem Jahr vorgelegt wurden. Dort zeigte sich, dass die Einnahme weitverbreiteter Medikamente gegen Fieber, Husten und Erkältungen Kinder erheblichen Risiken aussetzt. Diese Untersuchung belegt, dass Medikamente gegen Husten und Erkältungen ein grössere Problem als alternative und komplementäre Heilmethoden darstellen – im Jahr 2008 betrafen 48 Prozent der Anrufe an das Giftinformationszentrum in New South Wales, an das alle Anfragen außerhalb der Dienstzeiten aus ganz Australien weitergeleitet werden, Fälle unabsichtlicher Überdosierung frei erhältlicher Medikamente bei Kindern. In 15 Prozent dieser Fälle war aufgrund des schlechten Gesundheitszustandes der Kinder eine Einweisung in ein Krankenhaus erforderlich.
"Die Verwendung alternativer Heilmethoden können potenziell zu einer erheblichen Morbiditätsrate und tödlichen Nebenwirkungen führen", schlussfolgern die Verfasser der anfangs erwähnten Studie vom Königlichen Kinderkrankenhaus in Melbourne.
In Wahrheit aber sind weitaus stärker verbreitete und besser dokumentierte Gefahren für Kinder als die aus alternativen Behandlungsmethoden belegt. So erklärte die Amerikanische Akademie für Kinderheilkunde (AAP) früher in diesem Jahr warnend, alle fünf Tage ersticke ein Kind in den USA an heissen Würstchen, Süssigkeiten oder Marshmellows; und noch mehr Todesfälle ereigneten sich, weil Kinder Spielzeuge oder Luftballons verschluckten.

Montag, 19. September 2011

Bachblüten gegen Altagsstress: Mit Kindern entspannt durch den Alltag


Leben Sie mit Rumpelstilzchen unter einem Dach? Waren Sie wieder fürchterlich ungerecht? Und wissen Sie manchmal einfach nicht mehr, was Sie noch alles anbieten, unternehmen und organisieren sollten, damit der Haussegen gerade bleibt? Bevor Sie die Koffer packen und tatsächlich auf die einsame Insel fahren, lohnt es sich, Ihre Familie mit dem Gebrauch der Bachblüten vertraut zu machen. Und wissen Sie manchmal einfach nicht mehr, was Sie noch alles anbieten, unternehmen oder organisieren sollten, damit der Haussegen gerade bleibt?


Cherry Plum / Kirschplaume
Das oben erwähnte Rumpelstilzchen zeigt sich auf verschiedene Arten: Manchmal bekommt es im Supermarkt vor der Kasse einen Tobsuchtsanfall. Cherry Plum hilft nicht nur dem Kind wieder zur Besinnung zu kommen. Es kann auch Ihnen helfen, ruhig zu bleiben, wenn hilfreiche Tipps aus der Bevölkerung kommen wie: Ein Lutscher kann man dem Kind doch gönnen! Oder das würde der Mutti auch nicht gefallen, so durch die Gegend geschoben zu werden, wenn draussen so ein schönes Wetter ist, gell? Cherry Plum ist übrigens einer von fünf Bestandteilen der Notfall-Tropfen (Rescue Remedy), die in keiner Handtasche fehlen sollten.

Andere Erkennungsmarken sind Neid Hass und Eifersucht. Wenn Sie den Eindruck haben, dass Ihr Kind sich mit einem neuen Familienmitglied nur schwer abfindet, unterstützen Sie es mit Holly. Der Umgang zwischen Geschwistern, auch das Verhalten einem neuen Partner gegenüber, wird zusehends entspannter.

Kennen Sie das Spiel: Wer ist der Boss? Einer geht vor die Tür und alle anderen bestimmen einen Boss. Dessen Bewegungen werden dann von allen kopiert. Der vor der Tür stand muss nun herausfinden, wer der Ursprung all der gleichen Bewegungen ist. Als Spiel auf Geburtstagen sehr unterhaltsam. Im Alltag sehr anstrengend. Denn der Boss kann es überhaupt nicht leiden, wenn nicht jeder nach seiner Pfeife tanzt. Er ist in seinem Freundeskreis der Bestimmer und zu Hause wird er insgeheim „der kleine Tyrann“ genannt. Wo Jungens eher dazu neigen, durch Zeigen ihrer körperlichen Kraft ihre Rolle zu sichern, greifen Mädchen durchaus auf den „Tränentrick“ zurück. Hauptsache das persönliche Ziel wird erreicht. Vine hilft hier, das Talent andere leiten zu können, positiv zu entwickeln.

Wenn ich das kriege, bin ich ganz lieb.„ - „Ich schlaf‘ nur ein, wenn die Mama da ist – sonst muss ich weinen.„ - „Nie spielt einer mit mir, obwohl ich extra Gummibärchen dabei habe”... Chicory ist meisterhaft im Manipulieren. Oft merkt man erst bei näherem Hinschauen, dass man immer wieder auf dieselben Tricks reinfällt. Mit dieser Blüte gelingt es dem Kind deutlich leichter, mit anderen schöne Dinge zu erleben, ohne eine Gegenleistung dafür zu erwarten.

Und wenn Sie schon gemerkt haben, dass manche Situationen jedesmal nach dem gleichen Muster ablaufen, dann kann Ihnen Chestnut Bud helfen, dieses Muster zu durchbrechen.

Sie können übrigens bis zu 7 Bach-Blüten miteinander mischen. Die Anwendung ist einfach und sicher. Sie können nichts falsch machen. Probieren Sie es aus. Es ist so einfach!

Bachblüten für jede Lebenslage und Kindertyp


Die Blüten des Dr. Edward Bach (1886 – 1936) stellen ein wunderbares Geschenk dar, das unseren Kindern hilft, ihr Seelenpotential positiv zu entwickeln. Die Blüten sind NICHT dazu da, ein Kind zu manipulieren oder nach unseren persönlichen Vorstellungen zu formen – was sowieso mit Blütenessenzen nicht erreicht werden kann. Unsere Aufgabe ist es, Kindern zu helfen, dass sie unbefangen und voll Selbstvertrauen die wechselnden Anforderungen ihrer Kinder- und Jugendjahre durchleben können. Ihre Wirkung lässt sich wunderbar mit Schüssler-Salzen kombinieren. Während die Schüssler-Salze mehr auf körperlicher Ebene angewendet werden, liegt der Erfolg der Blütenessenzen im subtileren Bereich der Psyche. Beschwerden, die seelische Ursachen haben, können in kurzer Zeit positiv beeinflusst werden. Kindern und Erwachsenen empfehle ich, die Bachblüten wie folgt einzunehmen: Geben Sie täglich je 2 Tropfen der ausgewählten Mittel in ein Glas Wasser. Lassen Sie Ihr Kind über den Tag verteilt immer wieder davon trinken – am besten langsam und in kleinen Schlücken.

Statt der normalen Einnahme können Sie

  • die Blütenmischung nur ins Bettchen legen (Babies),
  • man kann die Tropfen auf Schläfen und Puls einreiben (Kinder),
  • oder auf Bauch und Brust bzw. Hand- und Fussflächen einreiben (Säuglinge),
  • man kann eine kleine Sprühflasche damit füllen und die Bekleidung des Kindes einsprühen, ebenso Vorhänge oder Bettwäsche,
  • sie als Raumspray verwenden,
  • man kann die Blüten dem Badewasser zusetzen.

Besonderheit

Für Rudolf Steiner ist die Kleinkindphase mit dem Zahnwechsel abgeschlossen. Bis dahin ist auch die Zeit der Inkarnation in diesem Leben abgeschlossen. Daher empfehlen einige Bachblütentherapeuten, die Blüte Clematis bis zum 7. Lebensjahr NICHT zu geben. Durch Clematis könnte der Inkarnationsvorgang zu schnell stattfinden oder vorzeitig unterbrochen werden. Also Vorsicht mit Clematis bis zum Alter von 7 Jahren!

Kindertypen und geeignete Bachblüten

Ängstliche Kinder

  • Aspen: vage unerklärliche Ängste und Vorahnungen, oft unverständlich gewalttätig, sinnlose Zerstörungswut, unterstützend bei kindlichen Alpträumen
  • Mimulus: überempfindlich auf äussere Reize, “mimosenhaft”. Für Kinder die Angst vor „fassbaren“ konkreten Dingen haben.
  • Star of Bethlehem: für dünnhäutige Kinder, denen alles unter die Haut geht

Eigenwillige Kinder

  • Beech: hänseln und verspotten andere, bei Konflikten in der Gruppe, wenn ein Kind verurteilend und intolerant ist
  • Holly: reizbar, jähzornig, Neinsager, eifersüchtig
  • Vine: aggressiv, frech, ehrgeizig, dominant, wollen sich um jeden Preis durchsetzen
  • Water Violet: altklug, halten sich aus Streitigkeiten heraus, können sich schlecht in eine Gruppe integrieren, verhalten sich ruhig und reserviert

Kinder mit hohen Anforderungen an sich selbst

  • Crab Apple: penibel, haben ein ordentliches Zimmer, Musterschüler
  • Rock Water: essen nur was sie kennen, alles muss in einer bestimmten Art und Weise sein
  • Vervain: empfindlich gegen Ungerechtigkeit, sie MÜSSEN reden, wenn ein Kind “überdreht” ist, es findet nie ein Ende

Unausgeglichene Kinder

  • Agrimony: kontaktfreudig, charmant, stecken Unangenehmes schnell weg und neigen daher zu Alpträumen
  • Cherry Plum: für Kinder die unter innerer Spannung stehen, bei überschießenden Trotzreaktionen
  • Heather: ichbezogen, sie streben danach alles haben zu wollen, haben Schwierigkeiten sich einzuordnen
  • Holly: für die “Neinsager”
  • Impatiens: ungeduldig, werden leicht zornig, ständig unzufrieden, cholerisches Temperament, bei Überaktivität
  • Scleranthus: launisch, wechselnde Stimmungen, unzuverlässig, können nicht stillsitzen

Unsichere Kinder

  • Cerato: fragen ständig “warum”, sind unselbständig und naiv, fragen immer andere um ihre Meinung
  • Gentian: weinen schnell, sind schwer zu motivieren etwas nochmals zu versuchen
  • Larch: äusserst unsicher, hängen am “Rockzipfel”, schnell zu Tränen gerührt

Lebensphasen und Bachblüten

Neugeborene

Für Neugeborene genügt es meistens, wenn die stillende Mutter die Blütenmischung einnimmt. Man kann die Blüten auch auf Bauch und Brust oder auf Hand- und Fussflächen einreiben oder sie zum Neugeborenen in das Bettchen legen.
Manche Therapeuten empfehlen nicht mehr als 3 Blüten gemeinsam zu geben und diese immer nur über einen kurzen Zeitraum.
  • nach einer schwierigen Geburt: Notfallstropfen, Star of Bethlehem, Rock Rose, Cherry Plum, Walnut
  • nach der Geburt: Star of Bethlehem, Walnut
  • Unterstützung beim Stillen: Chicory, Heather
  • Unruhiger Säugling, Bauchkrämpfe: Cherry Plum, Red Chestnut
  • Abstillmischung: Chicory, Honeysuckle, Walnut

Babies und Kleinkinder

Auch Babies und Kleinkindern sollte man nicht zu viele Blüten auf einmal geben und nur solange das Kind die Blüten ohne Widerstand einnimmt (Kinder spüren genau was ihnen gut tut und zeigen es uns).
  • Agrimony: wenn Babies sich nicht melden, wenn ihnen etwas fehlt, immer nur gut gelaunt
  • Aspen: Babies weinen ohne ersichtlichen Grund
  • Beech: Kinder dulden keine Veränderung, äusserst aggressiv
  • Cherry Plum: bei Zerstörungswut, Umsichschlagen, Beißen, Weinkrämpfe auf Grund innerer Anspannung, mildert Trotzreaktionen
  • Chicory: Babies wollen dass Mama immer da ist, brauchen übertrieben viel Zuwendung, reagieren sofort ungnädig, wenn die Mutter sich um etwas anderes kümmert
  • Crab Apple: hilfreich beim Zahnen
  • Elm: hilfreich beim Zahnen
  • Heather: das Baby ist sehr quengelig und beansprucht die Mutter dauernd
  • Impatiens: ungeduldige Babies, die schnell zornig werden
  • Mimulus: das Baby reagiert auf alles ängstlich und ist sehr leicht irritiert
  • Star of Bethlehem: für Kinder die sich sehr schwer trösten lassen
  • Walnut: hilfreich beim Zahnen

Kindergarteneintritt oder Schulanfang

  • Elm: für die Überforderung durch die neue Situation
  • Honeysuckle: wenn das Kind “heimwehkrank” ist oder sich nur schwer von zu Hause trennen kann
  • Larch: bei mangelndem Selbstvertrauen
  • Mimulus: bei konkreter Angst vor …
  • Olive: wenn die neue Situation zu sehr ermüdet
  • Walnut: um den neuen Lebensabschied leichter annehmen zu können
  • Für die Mutter: Chicory, Red Chestnut, Walnut

Jugend und Pubertät

  • Centaury: Unterwerfung unter die Meinung anderer, z.B. einer Gruppe; wenn sich jemand einem Idol, Führerfigur zu sehr unterordnet (z.B. Mannequinfigur/Bulimie/Magersucht)
  • Cherry Plum: bei überschießenden Trotzreaktionen, bringt wieder Kontrolle über Gefühle, bei Verzweiflung und Suizid-Neigung
  • Chestnut Bud: “Nullbock-Syndrom”
  • Crab Apple: beim Gefühl hässlich zu sein, Akne
  • Heather: bei zu starker Beschäfigung mit sich selbst
  • Holly: Gefühl von “Eingesperrtsein”, das sich negativ auf Familie und Schule auswirkt
  • Larch: im Stimmbruch, um allgemeine Zuversicht aufzubauen
  • Walnut: Pubertätsakne
  • Willow: bei Aufsässigkeit