Donnerstag, 22. September 2011

Hilfe, mein Kind, der Zappelphillipp!


Die meisten Kinder zeigen einen stärkeren Bewegungsdrang als Erwachsene. Sie rennen und springen gerne, öffnen Schubladen, stossen Dinge absichtlich oder unabsichtlich um, klettern auf Fensterbänke und turnen auf Möbelstücken herum. Dieser Entdeckergeist, das Ausprobieren und die ihr zu Grunde liegende Neugier sprechen für einen regen Geist, für Wachheit und Aktivität. Eigenschaften, die begrüssenswert und förderungswürdig sind.
Kinder wie der Zappelphilipp aus dem bekannten Kinderbuch Struwwelpeter scheinen einen unbegrenzten Vorrat an Energie zu haben. Während andere Kinder nach einer Phase motorischer Unruhe erschöpfen und ruhigere Spiele vorziehen, läuft ihr Motor weiter auf Hochtouren. In Windeseile können so genannte hyperaktive Kinder die gesamte Wohnung verwüsten. Dabei lassen sie sich nur schwer bremsen. Ein Lenken ihrer Aktivität in sinnvolle Bahnen ist kaum möglich.
Der unruhige Zappelphilipp, der leicht ablenkbare und unachtsame Hans Guck-in-die-Luft, der aggressive und hinterhältige Friedrich, das zündelnde Paulinchen: Sie alle zeigen Verhaltensweisen, die Eltern rat- und hilflos machen. Diese Figuren wurden vor mehr als 150 Jahren erdacht, was darauf hindeutet, dass Problemverhalten dieser Art keine Neuzeiterscheinung ist. Begriffe wie "hyperaktiv" oder "aufmerksamkeitsgestört" gibt es noch nicht sehr lange; das damit beschriebene Verhalten schon.
Wo beginnt nun hyperaktives Verhalten? Was ist noch „normal“, was gilt als „unnormal“? Was sind mögliche Ursachen der kindlichen Unruhe?
Hyperaktivität ist keine Krankheit, sondern ein Symptom für eine organische Erkrankung oder ein psychisches Leiden. Es gibt keine standardisierten Test, mit dem sich Hyperaktivität zweifelsfrei diagnostizieren liesse. Wenn ein Arzt, ein Psychologe oder ein Lehrer sagt: "Ihr Kind ist hyperaktiv!", entspricht diese Aussage dem Empfinden des Beurteilers. Welche Art sind seine Erziehungsvorstellungen? Ist er überlastet und dadurch schnell aus der Ruhe zu bringen? Nerven ihn Kinder generell?
Hyperaktivität kann eine Vielzahl von Ursachen haben. Zeigt ein Kind motorische Unruhe, so stellt sich zunächst die Frage, ob dieses Verhalten tatsächlich aus dem Bereich der altersgemässen Entwicklung herausfällt. Herumtoben ist bis zum Eintritt der Pubertät die Lieblingsbeschäftigung vieler Kinder. Gleichzeitig wird der kindliche Aktionsradius immer kleiner: Kinderzimmer könnten grösser und schalldichter sein, das Spielen auf der Strasse ist aufgrund des zunehmenden Verkehrs nicht überall möglich und Wälder und Spielplätze wird es auch in Zukunft weniger geben. Der Alltag bietet kaum noch Möglichkeiten zum Klettern, Rennen und Hüpfen nach Herzenslust. Sind Kinder früher nach der Schule mit Gleichaltrigen durch Wald und Wiesen gestromert, verbringen sie heute nicht selten mehrere Stunden mit den Hausaufgaben, meist beaufsichtigt von ihren ebenfalls überlasteten Eltern. Lesen Sie dazu den folgenden Artikel.

Optimieren Sie den Alltag und unterstützen Sie Ihr Kind mit Alternativmedizin wie Homöopathie, Bachblüten, Hildegard-Arzneien und eine gesunde Ernährung!
Ist Ihr Kind unruhig, ungeduldig, stimmungslabil und tut es sich schwer, sich an Regeln und Grenzen zu halten, helfen manchmal schon mehr Verständnis und einige Änderungen im Alltag, um die Situation zu entspannen. Nehmen Sie sich bewusst jeden Tag ausreichend Zeit für Ihren Wirbelwind. Geben Sie Ihm mindestens einmal täglich die Gelegenheit, sich richtig auszutoben aber schaffen sie dazwischen auch immer wieder Ruheinseln. Achten Sie auf einen strukturierten Alltag. Zappelphillipe profitieren von festen Zeiten. Rituale wie eine Gute-Nacht-Geschichte helfen dabei. Seien Sie konsequent, auch wenn es nicht immer leicht ist. Bleiben Sie möglichst freundlich im Ton, aber hart in der Sache. Ein gut strukturierter Alltag und Integration in altersgemässe Spielgruppen und Sportkurse wie Tennis, Klettern, Selbstverteidigung, Tanz etc. Sind eine wichtige Unterstützung. Wenn die Verbreitung von AD(H)S wesentlich das Ergebnis einer kulturell verursachten Störung des menschlichen Bewusstseins ist, dann müssen wir nach Mitteln und Wegen suchen, um die Wirkungen der chronischen Konfrontation mit einem zunehmend impulsiven, reizüberfluteten Lebensstil aufzuheben. Dies gilt für alle, die in der Falle der beschleunigten Gesellschaft sitzen und zu einem gewissen Grad an der Sucht nach Sinnesreizen leiden. Schliesslich zeigen Eltern von AD(H)S- Kindern oft viele der gleichen Symptome. Das bedeutet, dass wir uns um unseren eigenen süchtigen Lebensstil kümmern müssen, wenn wir uns mit dem der Kinder beschäftigen.



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