Freitag, 7. November 2014

Hildegard von Bingen - Altes Heilwissen top aktuell

Es gibt nur wenige Menschen, die viele Jahre nach dem Tod noch so viel Gutes bewirken wie die einstige Äbtissin Hildegard von Bingen. Allenfalls liegt es daran, dass die im elften Jahrhundert geborene Kirchenfrau mit ihren hohen, spirituellen Anlagen dazu ausersehen worden war, anderen Menschen zu helfen. Erstaunlich ist, dass die heutige Wissenschaft die Erkenntnisse und Heilmethoden der Mystikerin  zu über 80 Prozent bestätigt. Manche Beobachter behaupten, dass bei den übrigen 20 Prozent eventuell die Forscher noch nicht so weit sind. In den folgenden Monaten möchte ich Ihnen einen Ausschnitt des Schaffens der bedeutungsvollen Mittelalter-Mystikerin präsentieren und auf einige der beeindruckenden Heilrezepte und ihre Anwendung hinweisen, die zum Glück immer mehr in den Fokus der Öffentlichkeit geraten.



Die zwar nie offiziell heilig gesprochene, aber im römischen Kalender als heilig verzeichnete, schon zu Lebzeiten "prominente" Nonne Hildegard von Bingen, Mystikerin, Seherin, Prophetin, Naturforscherin, Ärztin, Philosophin, Dichterin und Musikerin, ist wohl die interessanteste Frau des Mittelalters. Ihr Namenstag wird heute am 17. September gefeiert und veranlasst mich dazu, eine Serie über ihr Wissen zu verfassen. 

Im Jahr 1098 wurde Hildegard als zehntes Kind einer angesehen Adelsfamilie geboren. Der vermutliche Geburtsort war Bermersheim bei Alzey. Im Alter von acht Jahren wurde Hildegard von Bermersheim in die Frauenklause auf den Disibodenberg gebracht und der Klausnerin Jutta von Sponheim zur klösterlichen Erziehung übergeben. Mit 16 Jahren entschied sich Hildegard für das Leben im Kloster nach der Benediktusregel. Als Jutta von Sponheim 1136 starb, wurde Hildegard von den Mitschwestern zur geistlichen Mutter der Gemeinschaft gewählt. Sie war zu diesem Zeitpunkt 38 Jahre alt.



"Schreibe, was du siehst und hörst! Tue kund die Wunder, die du erfahren! Schreibe sie auf und sprich!"


Sie hatte schon seit frühster Kindheit Visionen gehabt, aber erst im Alter von 42 Jahren erhielt sie von Gott den Auftrag, alles festzuhalten und zu verkünden, was ihr in dieser und in kommenden Visionen geoffenbart wurde. Nach anfänglichen Zögern begann Hildegard dem Mönch Volmar, ihrem Sekretär, ihre Visionen zu diktieren. So entstanden im Laufe der Jahre mehrere Bücher, die sich mit den Elementen, Temperamenten, der Säftelehre, Ursprung und Entstehung von Krankheiten, Zeugung und Geburt, Embryologie, Arzneimittel, Pflanzenkunde, Heilsteine und allgemeinen Gesundheitshinweisen befassten.
In ihren Werken geht eindeutig hervor, dass ihrer Meinung nach echte Heilung immer den ganzen Menschen, in seiner geistigen, seelischen, körperlichen und ökologischen Dimension gleichzeitig beeinflusst. So entsteht in zehnjähriger Schreibarbeit ihr erstes grosses Werk "SCIVIAS" (Wisse die Wege, 1141 bis 1151). Dieses Buch ist eine Glaubenskunde. Es ist eine dreiteilige Schrift mit 26 Visionen. Bei der Sysnode (1147) von Trier las Papst Eugen III. aus diesem Werk vor, womit Hildegards Sehergabe von höchster Stelle aus Anerkennung fand.  
Ebenfalls schrieb Hildegard die erste deutsche Naturheilkunde "Physika", in der sie die natürlichen Heilkräfte in den Bäumen und Früchten, Gewürzen und Heilkräutern, Tieren, Edelsteinen und Metallen in neun Bücher vereinigte. Damit und mit ihrem medizinischen Buch über die Ursachen und Behandlungen der Krankheiten (Causae et Curie), legte sie das Fundament für eine ganzheitliche Heilkunde, als Wissenschaft, die nicht nur der Reparatur von Krankheiten, sondern dem Heilen des ganzen Menschen verpflichtet ist. Heilkunde als auch Lebenskunde sind hier zu einem Gesundheitsprogramm zusammengefasst, das sich in den sechs goldenen Lebensregeln widerspiegelt. Meines Erachtens ist jeder Mensch tagtäglich selber dafür verantwortlich, diese Regeln zu beherzigen, um seine Gesundheit zu schützen oder wiederherzustellen. Aus dem gesamten Heilmittelschatz Hildegard von Bingens möchte ich Ihnen die wichtigsten Heilmethoden vorstellen, mit denen sie in der Lage sind, Ihre Lebensqualität zu verbessern, Ihre Gesundheit zu schützen, Stress abzubauen und die Funktion der Körperzellen zu optimieren. 
  1. Werden Sie sich bewusst, dass Lebensmittel dazu dienen als Heilmittel zu wirken.
  2. Verwenden Sie zur Erhaltung und Wiederherstellung ihrer Gesundheit primär die Heilmittel aus der Natur.
  3. Achten Sie auf einen natürlichen Schlaf sowie ausreichender Bewegung. 
  4. Versuchen Sie ein vernünftiges Gleichgewicht von Arbeit und Erholung aufrechtzuerhalten.
  5. Reinigen Sie Ihren Körper von seinen Giften durch Bäder Ausleitungsverfahren, Sauna, Darmsanierung und Nierenmassage. 
  6. Transformieren Sie Ihre psycho-sozialen Fehler in grosszügige und liebevolle Taten spiritueller Freude, Vitalität und Mitmenschlichkeit. 
Tatsächlich besteht ein Zusammenhang zwischen unserem Lebensstil und unserer Gesundheit. Wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass man durch die richtige Ernährung und einen vernünftigen Lebensstil die Gesundheit um 80% erhalten bzw. wiederherstellen kann. 
Wer die Ratschläge der Hildegard-Heilkunde berücksichtigt, kann leicht auf das Diäten-Wirrwarr, die Vitamin- und Kalorientabellen und dergleichen verzichten, weil die Naur alles bereit hält, was der Mensch zum Leben braucht. Viele Rezepturen sind sehr gut geeignet als Hilfe zur Selbsthilfe und haben sich auch sehr gut bewährt. Dennoch sollte auf den Arztbesuch nicht verzichtet werden. Denn wenn auch viele Störungen und Beschwerden mit der ganzheitlichen Heilmethode der ehemaligen Kirchenfrau gut in den Griff zu bekommen sind, so versteht es sich bei ernsten Problemen doch von selbst, unverzüglich den Rat des medizinischen Fachmanns zu suchen.
Als ich auf die ganzheitlichen Empfehlungen Hildegard von Bingens stiess, konnte ich nicht ahnen, welche durchschlagende Heilkraft uns aus den vor vielen hundert Jahren niedergeschriebenen Verordnungen erwächst. Die in den folgenden Artikeln genannten Em-pfehlungen entstammen also durchaus auch eigenen Erfahrungen, durch die meine Familie,  Bekannte und Kollegen und natürlich ich selbst schon enorme Hilfe erfahren durften.
Doch vor allem sollen die Aussagen des renommierten Konstanzer Arztes Dr. Gottfried Hertzka, der die Hildegard-Aufzeichnungen kurz nach dem Zweiten Weltkrieg für die Öffen-tlichkeit entdeckte und übersetzte, zum Ausdruck kommen, ebenso auch die liebevollen und gleichzeitig hochprofessionellen Empfehlungen des bekannten deutschen Hildegard-Fach-manns  Dr. Wighard Strelow. Hertzka ebnete Hildegard von Bingen für die Jetztzeit den Weg. 

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