Die meisten
Kinder zeigen einen stärkeren Bewegungsdrang als Erwachsene. Sie
rennen und springen gerne, öffnen Schubladen, stossen Dinge
absichtlich oder unabsichtlich um, klettern auf Fensterbänke und
turnen auf Möbelstücken herum. Dieser Entdeckergeist, das
Ausprobieren und die ihr zu Grunde liegende Neugier sprechen für
einen regen Geist, für Wachheit und Aktivität. Eigenschaften, die
begrüssenswert und förderungswürdig sind.
Kinder wie der
Zappelphilipp aus dem bekannten Kinderbuch Struwwelpeter scheinen
einen unbegrenzten Vorrat an Energie zu haben. Während andere Kinder
nach einer Phase motorischer Unruhe erschöpfen und ruhigere Spiele
vorziehen, läuft ihr Motor weiter auf Hochtouren. In Windeseile
können so genannte hyperaktive Kinder die gesamte Wohnung verwüsten.
Dabei lassen sie sich nur schwer bremsen. Ein Lenken ihrer Aktivität
in sinnvolle Bahnen ist kaum möglich.
Der unruhige
Zappelphilipp, der leicht ablenkbare und unachtsame Hans
Guck-in-die-Luft, der aggressive und hinterhältige Friedrich, das
zündelnde Paulinchen: Sie alle zeigen Verhaltensweisen, die Eltern
rat- und hilflos machen. Diese Figuren wurden vor mehr als 150 Jahren
erdacht, was darauf hindeutet, dass Problemverhalten dieser Art keine
Neuzeiterscheinung ist. Begriffe wie "hyperaktiv" oder
"aufmerksamkeitsgestört" gibt es noch nicht sehr lange;
das damit beschriebene Verhalten schon.
Wo beginnt nun
hyperaktives Verhalten? Was ist noch „normal“, was gilt als
„unnormal“? Was sind mögliche Ursachen der kindlichen Unruhe?
Hyperaktivität
ist keine Krankheit, sondern ein Symptom für eine organische
Erkrankung oder ein psychisches Leiden. Es gibt keine
standardisierten Test, mit dem sich Hyperaktivität zweifelsfrei
diagnostizieren liesse. Wenn ein Arzt, ein Psychologe oder ein Lehrer
sagt: "Ihr Kind ist hyperaktiv!", entspricht diese Aussage
dem Empfinden des Beurteilers. Welche Art sind seine
Erziehungsvorstellungen? Ist er überlastet und dadurch schnell aus
der Ruhe zu bringen? Nerven ihn Kinder generell?
Hyperaktivität
kann eine Vielzahl von Ursachen haben. Zeigt ein Kind motorische
Unruhe, so stellt sich zunächst die Frage, ob dieses Verhalten
tatsächlich aus dem Bereich der altersgemässen Entwicklung
herausfällt. Herumtoben ist bis zum Eintritt der Pubertät die
Lieblingsbeschäftigung vieler Kinder. Gleichzeitig wird der
kindliche Aktionsradius immer kleiner: Kinderzimmer könnten grösser
und schalldichter sein, das Spielen auf der Strasse ist aufgrund des
zunehmenden Verkehrs nicht überall möglich und Wälder und
Spielplätze wird es auch in Zukunft weniger geben. Der Alltag bietet
kaum noch Möglichkeiten zum Klettern, Rennen und Hüpfen nach
Herzenslust. Sind Kinder früher nach der Schule mit Gleichaltrigen
durch Wald und Wiesen gestromert, verbringen sie heute nicht selten
mehrere Stunden mit den Hausaufgaben, meist beaufsichtigt von ihren
ebenfalls überlasteten Eltern. Lesen Sie dazu den folgenden Artikel.
Optimieren Sie
den Alltag und unterstützen Sie Ihr Kind mit Alternativmedizin wie
Homöopathie, Bachblüten, Hildegard-Arzneien und eine gesunde
Ernährung!
Ist Ihr Kind
unruhig, ungeduldig, stimmungslabil und tut es sich schwer, sich an
Regeln und Grenzen zu halten, helfen manchmal schon mehr Verständnis
und einige Änderungen im Alltag, um die Situation zu entspannen.
Nehmen Sie sich bewusst jeden Tag ausreichend Zeit für Ihren
Wirbelwind. Geben Sie Ihm mindestens einmal täglich die Gelegenheit,
sich richtig auszutoben aber schaffen sie dazwischen auch immer
wieder Ruheinseln. Achten Sie auf einen strukturierten Alltag.
Zappelphillipe profitieren von festen Zeiten. Rituale wie eine
Gute-Nacht-Geschichte helfen dabei. Seien Sie konsequent, auch wenn
es nicht immer leicht ist. Bleiben Sie möglichst freundlich im Ton,
aber hart in der Sache. Ein gut strukturierter Alltag und Integration
in altersgemässe Spielgruppen und Sportkurse wie Tennis, Klettern,
Selbstverteidigung, Tanz etc. Sind eine wichtige Unterstützung. Wenn die Verbreitung von AD(H)S wesentlich das Ergebnis einer kulturell verursachten Störung des menschlichen Bewusstseins ist, dann müssen wir nach Mitteln und Wegen suchen, um die Wirkungen der chronischen Konfrontation mit einem zunehmend impulsiven, reizüberfluteten Lebensstil aufzuheben. Dies gilt für alle, die in der Falle der beschleunigten Gesellschaft sitzen und zu einem gewissen Grad an der Sucht nach Sinnesreizen leiden. Schliesslich zeigen Eltern von AD(H)S- Kindern oft viele der gleichen Symptome. Das bedeutet, dass wir uns um unseren eigenen süchtigen Lebensstil kümmern müssen, wenn wir uns mit dem der Kinder beschäftigen.
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